Unser Trinkwasser in Pleidelsheim
Welches Wasser hätten wir denn gerne? Sauber natürlich und hygienisch einwandfrei sollte es sein, so dass wir es bedenkenlos direkt aus der Leitung trinken können. Und es sollte nicht zu hart sein, denn sonst verkalken die Rohrleitungen und die Geräte.
Nach der aktuellen Trinkwasseranalyse (siehe Homepage der Gemeinde Pleidelsheim) vom 15.02.17 hat das Trinkwasser in Pleidelsheim eine Gesamthärte von 19,1 ° dH = Härtebereich 3 / hart.
Pleidelsheim ist seit 1986 an die Bodenseewasserversorgung angeschlossen. Zwar wird nur 33 % Bodenseewasser zugemischt, d.h. 67 % kommen noch aus den eigenen Grundwasserquellen. Der Nitratgehalt beträgt 19,5 mg/l (Grenzwert: 50 mg/l). Würde nur Bodensewasser verwendet werden, dann hätte man ein „weiches“ Wasser mit nur 9° dH und einen Nitratgehalt von nur 4,1 mg/l. Der Hauptgrund für den Anschluss an die Bodenseewasserversorgung war, dass der hohe Nitratgehalt des Eigenwassers durch die Zumischung des Bodenseewassers der Grenzwert von 50 mg/l unterschritten werden konnte.
Im Jahr 2008 gab es von der Verwaltung eine Vorlage, wie das Mischungsverhältnis Eigenwasser / Bodenseewasser geändert werden könnte, und zwar z.B. 25 % / 75 %, d.h. dann würde man eine Wasserhärte von 13,2° dH und ein Nitratgehalt von 12 mg/l erreichen. Es müssten allerdings einmalige Kosten von 148 000 Euro an die Bodenseewasserversorgung bezahlt werden.
Dies war ohne Aufnahme eines Kredites damals nicht möglich. Deshalb gab es dann auch keine Entscheidung vom Gemeinderat das Mischungsverhältnis zu ändern. Außerdem war es dem Gemeinderat wichtig, die eigenen Ressourcen zu nutzen und sich nicht zu sehr auf die Bodenseewasserversorgung zu stützen. Im Oktober 2017 wurde im Gemeinderat erneut darüber beraten und dann beschlossen, dass sich die Gemeindeverwaltung erneut mit dem Thema auseinandersetzen und eine aktuelle Vorlage erarbeiten soll.
Generell sind wir von der OGL dafür, das Mischungsverhältnis zu ändern, um „weicheres“ Wasser zu bekommen. Die Vorteile :
– Reduzierung des Stromverbrauchs um mindestens 50% bei der Förderung des Eigenwassers
– Reduzierung des Waschmittelverbrauchs und Reduzierung des Salzeinsatzes bei Entkalkungsanlagen und Spülmaschinen etc.
– Schonung der Rohrleitungen und Warmwasserbereiter durch weniger Verkalkung
– Reduzierung von Pflanzenschutzmittelrückständen, d.h. sichere Einhaltung der Grenzwerte
Allerdings sollte gefordert werden, dass die Landwirtschaft nicht in Versuchung gerät, dann wieder mehr düngen zu können.
In den kommenden Monaten wird die Verwaltung dem Gemeinderat Vorschläge zur möglichen Reduzierung der Wasserhärte und Minimierung des Nitratgehaltes darlegen. Wir werden dann über das Ergebnis berichten.
Für die OGL
Klaus Schabet
2018_04_20
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