Grüner Baggersee im Wiesental?
Die Farbe Grün hat etwas beruhigendes, sie vermittelt „Natur“ und Sicherheit. Meistens jedenfalls. Der völlig grüne Baggersee im Pleidelsheimer Wiesental wirkte in diesem Sommer jedoch eher bedrohlich.
Und tatsächlich: eine solche vollständige Bedeckung der Wasserfläche mit Wasserlinsen ist ein Zeichen für eine massive Euthrophierung (Überdüngung). Wenn das Gewässer in einem solchen Fall „umkippt“, wenn also aufgrund von Fäulnisprozessen lebensfeindliche Gase im Wasser die Oberhand gewinnen und der Sauerstoffgehalt abnimmt, dann ist das für Lebewesen im Wasser der sichere Tod.
Eine solche Entwicklung hat mehrere Ursachen. Einmal ist das stehende Gewässer sehr flach und erwärmt sich dashalb sehr schnell. Der Sauerstoffgehalt fällt dann rapide ab. Ein weiteres Problem ist der hohe Nährstoffeintrag, unter anderem durch absterbende Bäume am Ufer. Auch der fast permanente Zulauf über eine Leitung aus dem Schifffahrtskanal sorgt für einen Anstieg von Nähr- und Schadstoffen.
Das Abfischen der Wasserlinsendecke bietet sich auf den ersten Blick als Sofortmaßnahme an. Von einem solchen unvorbereiteten massiven Eingriff in den Lebensraum sollte man jedoch unbedingt absehen, zumal eine solche Maßnahme keinesfalls nachhaltig wirkt.
Der Baggersee muß saniert werden.
Das Entfernen der dicken Schlammschicht am Grund des Gewässers ist zwar notwendig aber für das Biotop auch sehr gerfährlich. Wahrscheinlich ist nur ein etappenweises Vorgehen über einen längeren Zeitraum möglich.
Doch oberstes Ziel kann nur die Erhaltung der artenreichen Tier- und Pflanzenwelt unseres in der Region einmaligen Naturschutzgebietes sein.
05.11.2016
Für die OGL
Dieter Rohr
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