Gefräßiges Gewerbe
„Wir brauchen zusätzliche Flächen, um ausreichend Steuern einzunehmen. Ansonsten können wir uns den Standard nicht mehr leisten, an den wir uns in Bietigheim-Bissingen gewöhnt haben.“
(LKZ 03.11.2016)
Oberbürgermeister Kessing redet hier nicht um den heißen Brei. So banal deutlich hört man die Wahrheit selten.
Zusätzlicher Verkehr, weitere Flächenversiegelung in einem hochbelasteten Ballungsraum, all das scheint gegen das übermächtige Wohlstandsargument zu verblassen. Herrn Kessings Stadtrat ist mehrheitlich immerhin anderer Meinung. Das Gremium lehnt nämlich die Erweiterung des Gewerbegebietes Laiern zwischen Bietigheim-Bissingen und Tamm ab.
Seit Pleidelsheim und Murr das interkommunale Gewerbegebiet zwischen den beiden Gemeinden (75 Hektar!) abgelehnt haben, nimmt die Suche nach Ersatzflächen im Landkreis beinahe hysterische Züge an. Die Ursache für diese Fehlentwicklung liegt nicht nur darin, daß die Finanzierung der Kommunen über die Gewerbesteuer einfach nicht mehr zeitgemäß ist. Auch eine völlig verfehlte Strukturpolitik ist dafür verantwortlich.
Anstatt Gewerbeansiedlungen in strukturschwache Bereiche zu verlagern, werden Ballungsräume immer weiter zugepflastert und dadurch selbstverständlich auch immer mehr Wohnbebauung in diesen Räumen verursacht.
07.11.2016
Für die OGL
Dieter Rohr
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